#liesKLOPSTOCK – So geht’s

Klopstocks Dichtung lebt vom Vortrag. Lassen Sie sich auf das Abenteuer ein? #liesKLOPSTOCK ist die Aufforderung, einen kleinen Ausschnitt aus einem Klopstock-Epos oder einer Ode vorzutragen. Und so Teil unserer Ausstellung zu werden. Ganz gleich, ob zu Hause, unterwegs oder in der inspirierenden Umgebung Klopstocks alma mater.

In unserer Präsenzausstellung in Schulpforte, zugänglich über das Besucherzentrum, haben wir die Historische Schulbibliothek als perfekten Aufnahmeort nachgebildet. Vielleicht ist das die passende Kulisse für Ihr Instagram-Video. Sie dürfen sich aber auch ein paar Klopstock-Zeilen mitnehmen auf den Weg in den Park und über das ehemalige Klostergelände der heutigen Landesschule Pforta.

Folgen Sie unserer Ausstellung im Internet? Dann suchen Sie einen passenden Raum für Ihren Vortrag aus. Der Wald? Die Terrasse? Ihr Video lebt von Umgebung, Ihnen und Ihrer Stimme. Textbeispiele finden Sie weiter unten.

Suchen Sie sich einen Ausschnitt eines Klopstock-Textes aus, ergründen Sie Metrum und Sprechrhythmus der Verse und dann drücken Sie den Aufnahmeknopf. Laden Sie Ihr kurzes Video auf Instagram* hoch und versehen es unbedingt mit dem Hashtag #liesklopstock. Nach spätestens 30 Minuten erscheint Ihre Aufnahme neben vielen weiteren in unserer Ausstellungswebseite unter: #liesKLOPSTOCK – Videos.

*Dazu benötigen Sie einen Instagram-Account

Das Rosenband – 1753

einfaches jambisches Metrum
◡ — ◡ — ◡ — ◡ —

Im Frühlingsschatten fand ich sie;
da band ich sie mit Rosenbändern:
sie fühlt′ es nicht und schlummerte.
Ich sah sie an; mein Leben hing
mit diesem Blick an ihrem Leben;
ich fühlt′ es wohl und wußt′ es nicht.
Doch lispelt′ ich ihr sprachlos zu
und rauschte mit den Rosenbändern:
da wachte sie vom Schlummer auf.
Sie sah mich an; ihr Leben hing
mit diesem Blick an meinem Leben,
und um uns ward′s Elysium.

Furcht der Geliebten – 1752

sapphisch-klopstockisch
— ◡ ◡ — ◡ — ◡ — ◡ — ◡
— ◡ — ◡ ◡ — ◡ — ◡ — ◡
— ◡ — ◡ — ◡ ◡ — ◡ — ◡
— ◡ ◡ — ◡

Cidli, du weinest, und ich schlumre sicher,
Wo im Sande der Weg verzogen fortschleicht;
Auch wenn stille Nacht ihn umschattend decket,
Schlumr ich ihn sicher.

Wo er sich endet, wo ein Strom das Meer wird,
Gleit‘ ich über den Strom, der sanfter aufschwillt;
Denn, der mich begleitet, der Gott gebots ihm!
Weine nicht, Cidli.

Der Frohsinn – 1784

sapphisch-klopstockisch
— ◡ ◡ — ◡ — ◡ — ◡ — ◡
— ◡ — ◡ ◡ — ◡ — ◡ — ◡
— ◡ — ◡ — ◡ ◡ — ◡ — ◡
— ◡ ◡ — ◡

Voller Gefühl des Jünglings, weil‘ ich Tage
Auf dem Ross‘, und dem Stahl‘, ich seh des Lenzes
Grüne Bäume froh dann, und froh des Winters
Dürre beblütet.

Und der geflohnen Sonnen, die ich sahe,
Sind so wenig doch nicht, und auf dem Scheitel
Blühet mir es winterlich schon, auch ist es
Hier und da öde.

Wenn ich diess frische Leben regsam athme;
Hör‘ ich dich denn auch wohl, mit Geistes Ohre,
Dich dein Tröpfchen leises Geräusches träufeln,
Weinende Weide.

Nicht die Zipresse, denn nur traurig ist sie;
Du bist traurig und schön, du ihre Schwester,
O es pflanze dich an das Grab der Freund mir,
Weide der Thränen!

Jünglinge schlummern hin, und Greise bleiben
Wach. Es schleichet der Tod nun hier, nun dort hin,
Hebt die Sichel, eilt, dass er schneide, wartet
Oft nicht der Ähre.

Weiss auch der Mensch, wenn, ihm des Todes Ruf schallt?
Seine Antwort darauf? Wer dann mich klagen
Hört, verzeih dem Thoren sein Ach; denn glücklich
War ich durch Frohsinn!

Die deutsche Bibel – 1784

sapphisch-klopstockisch
— ◡ ◡ — ◡ — ◡ — ◡ — ◡
— ◡ — ◡ ◡ — ◡ — ◡ — ◡
— ◡ — ◡ — ◡ ◡ — ◡ — ◡
— ◡ ◡ — ◡

Heiliger Luther, bitte für die Armen,
Denen Geistes Beruf nicht scholl, und die doch
Nachdolmetschen, dass sie zur Selbsterkentniss
Endlich genesen!

Weder die Sitte, noch der Sprache Weise
Kennen sie, und es ist der reinen Keuschheit
Ihnen Märchen! was sich erhebt, was Kraft hat,
Edleres, Thorheit!

Dunkel auf immer ihnen jener Gipfel,
Den du muthig erstiegst, und dort des Vater
Landes Sprache bildetest, zu der Engel
Sprach‘, und der Menschen.

Zeiten entflohn: allein die umgeschafne
Blieb; und diese Gestalt wird nie sich wandeln!
Lächeln wird, wie wir, sie dereinst der Enkel,
Ernst sie, wie wir, sehn.

Heiliger Luther, bitte für die Armen,
Dass ihr stammelnd Gered‘ ihr Ohr vernehme,
Und sie dastehn, Thränen der Reu im Blick, die
Hand auf dem Munde!

Auch die Nachwelt – 1799

Alkäisch
◡ — ◡ — ◡ | — ◡ ◡ — ◡
◡ — ◡ — ◡ | — ◡ ◡ — ◡
◡ — ◡ — ◡ — ◡ — ◡
— ◡ ◡ — ◡ ◡ — ◡ — ◡

Einst tet’ eine Pest durch Europa’s Nord,
Genant der schwarze Tod. Wenn der schwärzere,
Die sittliche, mit der ihr heimsucht,
Sich nur nicht auch zu dem Norden hinwölkt.

Geschaudert hat vor euch mich, ihr Raubenden,
Und dennoch Stolzen! die ihr die Freyheit nent,
Und Alles dann, was Menschenwohl ist,
Stürzet, zermalmt, und zu Elend umschaft!

Gezürnet hab’ ich, und der Gerechtigkeit
Zorn war es, welcher mir mit der Flamme Kraft
Das Herz durchdrang! Doch vor dem schwermuts-
Nahen Gefühle des Grams entfloh er.

Ich will nicht wieder zürnen, nicht schaudern, will
Nicht trauren. Ruhig blicket die Kält’ herab,
Wenn sie ihr Endurteil nun spricht. Ihr
Stolzen und Niedrigen… (Menschenfeindschaft

Bekämpft’ umsonst mich! Darum sey euch allein
Mein Wort gewidmet, treffe nicht mit wer Mensch
Blieb, ob er wohl auch Frevel that) ihr
Stolzen und Raubenden, ich veracht’ euch.

Wer von den Franken, daß ich verachten muß,
Mitfühlt, der treufelt Traurender Zähr’ herab,
Und weiht die edle mir, der leidend
Nahm von der Wahrheit Gesicht den Schleyer.

Und dieses Leiden trübet denn jetzo den,
Der einst, von heißen frohen Erwartungen
Durchdrungen, in der Frühe Schauer,
Galliens werdenden Tag begrüßte.

Gedrängte Scharen sprechen mit mir mein Wort
Von euch, entstirnte Freyheitsvertilger, aus!
Des Enkels Sohn, und dieses Ursohn
Hallet es wieder. Auch er verachtet.

Wähnt nicht, er lass’ es je der Vergessenheit.
Denn drohte die; er grüb’ es in Marmor ein,
Grüb’s ein in Erzt! Doch was bedarf er
Felsen? was Erzt? Er bewahrt’s im Herzen!

Der Zürcher See  – 1750

(Auszug: 1. – 5. Strophe)

asklepiadeisch
—◡—◡◡— | —◡◡—◡
—◡—◡◡— | —◡◡—◡
—◡—◡◡—
—◡—◡◡—◡

Schön ist, Mutter Natur, deiner Erfindung Pracht
Auf die Fluren verstreut, schöner ein froh Gesicht,
Das den grossen Gedanken
Deiner Schöpfung noch einmal denkt.

Von des schimmernden Sees Traubengestaden her,
Oder, flohest du schon wieder zum Himmel auf,
Kom in röthendem Strale
Auf dem Flügel der Abendluft,

Kom, und lehre mein Lied jugendlich heiter seyn,
Süsse Freude, wie du! gleich dem beseelteren
Schnellen Jauchzen des Jünglings,
Sanft, der fühlenden Fanny gleich.

Schon lag hinter uns weit Uto, an dessen Fuss
Zürch in ruhigem Thal freye Bewohner nährt;
Schon war manches Gebirge
Voll von Reben vorbeygeflohn.

Jetzt entwölkte sich fern silberner Alpen Höh,
Und der Jünglinge Herz schlug schon empfindender,
Schon verrieth es beredter
Sich der schönen Begleiterin

Die Sommernacht – 1766

Eigenes Strophenmaß
◡ ◡ — ◡, ◡ ◡  —  ◡, ◡ ◡  —,
◡ ◡ — ◡, ◡ ◡  — , ◡ ◡  — ◡,
◡ ◡ — ◡, ◡ ◡  —  ◡,
◡ ◡ — ◡ ◡ —.

Wenn der Schimmer von dem Monde nun herab
In die Wälder sich ergiesst, und Geche
Mit den Düften von der Linde
In den Kühlungen wehn;

So umschatten mich Gedanken an das Grab
Der Geliebten, und ich seh in dem Walde
Nur es dämmern, und es weht mir
Von der Blüthe nicht her.

Ich genoss einst, o ihr Todten, es mit euch!
Wie umwehten uns der Duft und die Kühlung,
Wie verschönt warst von dem Monde,
Du, o schöne Natur!

Die frühen Gräber   –  1764

Eigenes Strophenmaß
◡ — ◡ ◡  —  ◡ ◡  —
— ◡ — ◡ ◡  —  ◡   —
◡ ◡  — , —  ◡ —, — ◡  —  ◡ —,
— ◡ ◡ — ◡ ◡ —, — ◡ ◡ —

Willkommen, o silberner Mond,
Schöner, stiller Gefährt der Nacht!
Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund!
Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin.

Des Mayes Erwachen ist nur
Schöner noch, wie die Sommernacht,
Wenn ihm Thau, hell wie Licht, aus der Locke träuft,
Und zu dem Hügel herauf röthlich er kömt.

Ihr Edleren, ach es bewächst
Eure Maale schon ernstes Moos!
O wie war glücklich ich, als ich noch mit euch
Sahe sich röthen den Tag, schimmern die Nacht.

Hermann und Thusnelda – 1752

Eigenes Strophenmaß
— ◡ — ◡ ◡  —,   ◡ — ◡  — ◡
— ◡ — ◡ ◡  —,   ◡ — ◡  — ◡
— ◡ — ◡ ◡ — ◡
— ◡ ◡ — ◡ ◡ — .

Ha, dort kommt er mit Schweiß, mit merblute,
Mit dem Staube der Schlacht bedeckt! so schön war
Hermann niemals! So hat‘s ihm
Nie von dem Auge geflammt!

Komm’! ich bebe vor Lust! reich mir den Adler
Und das triefende Schwert! komm, athm’, und ruh hier
Aus in meiner Umarmung,
Von der zu schrecklichen Schlacht!

Ruh hier, dass ich den Schweiß der Stirn abtrockne,
Und der Wange das Blut! Wie glüht die Wange!
Hermann! Hermann! so hat dich
Niemals Thusnelda geliebt!

Selbst nicht, da du zuerst im Eichenschatten
Mit dem bräunlichen Arm mich wilder fasstest!
Fliehend blieb ich, und sah dir
Schon die Unsterblichkeit an,

Die nun dein ist! Erzählt es in allen Hainen,
Dass Augustus nun bang mit seinen Göttern
Nektar trinket! dass Hermann,
Hermann unsterblicher ist!

»Warum lockst du mein Haar? Liegt nicht der stumme
Tote Vater vor uns? O hätt’ Augustus
Seine Heere geführt; er
Läge noch blutiger da!«

Lass dein sinkendes Haar mich, Hermann, heben,
Dass es über dem Kranz’ in Locken drohe!
Siegmar ist bei den Göttern!
Folg du, und wein’ ihm nicht nach!

Die Frühlingsfeyer (1. Fassung 1759)

freirhythmisch

Nicht in den Ocean
Der Welten alle
Will ich mich stürzen!
Nicht schweben, wo die ersten Erschafnen,
Wo die Jubelchöre der Söhne des Lichts
Anbeten, tief anbeten,
Und in Entzückung vergehn!

Nur um den Tropfen am Eimer,
Um die Erde nur, will ich schweben,
Und anbeten!

Halleluja! Halleluja!
Auch der Tropfen am Eimer
Rann aus der Hand des Allmächtigen!

Da aus der Hand des Allmächtigen
Die grössern Erden quollen,
Da die Ströme des Lichts
Rauschten, und Orionen wurden;
Da rann der Tropfen
Aus der Hand des Allmächtigen!

Wer sind die tausendmal tausend,
Die myriadenmal hundert tausend,
Die den Tropfen bewohnen?
Und bewohnten?
Wer bin ich?
Halleluja dem Schaffenden!
Mehr, als die Erden, die quollen!
Mehr, als die Orionen,
Die aus Strahlen zusammenströmten!

Aber, du Frühlingswürmchen,
Das grünlichgolden
Neben mir spielt,
Du lebst;
Und bist, vielleicht – –
Ach, nicht unsterblich!

Ich bin herausgegangen,
Anzubeten;
Und ich weine?

Vergieb, vergieb dem Endlichen
Auch diese Thränen,
O du, der seyn wird!

Du wirst sie alle mir enthüllen
Die Zweifel alle
O du, der mich durchs dunkle Thal
Des Todes führen wird!

Dann werd ich es wissen:
Ob das goldne Würmchen
Eine Seele hatte?
Warest du nur gebildeter Staub,
Würmchen, so werde denn
Wieder verfliegender Staub,
Oder was sonst der Ewige will!

Ergeuß von neuem, du mein Auge,
Freudenthränen!
Du, meine Harfe,
Preise den Herrn!

Umwunden, wieder von Palmen umwunden
Ist meine Harfe!
Ich singe dem Herrn!

Hier steh ich.
Rund um mich ist Alles Allmacht!
Ist Alles Wunder!

Mit tiefer Ehrfurcht,
Schau ich die Schöpfung an!
Denn Du,
Namenlosester, Du!
Erschufst sie!

Lüfte, die um mich wehn,
Und süsse Kühlung
Auf mein glühendes Angesicht giessen,
Euch, wunderbare Lüfte,
Sendet der Herr? Der Unendliche?

Aber itzt werden sie still; kaum athmen sie!
Die Morgensonne wird schwül!
Wolken strömen herauf!
Das ist sichtbar der Ewige,
Der kömmt!
Nun fliegen, und wirbeln, und rauschen die Winde!
Wie beugt sich der bebende Wald!

Wie hebt sich der Strom!
Sichtbar, wie du es Sterblichen seyn kannst,
Ja, das bist du sichtbar, Unendlicher!

Der Wald neigt sich!
Der Strom flieht!
Und ich falle nicht auf mein Angesicht?

Herr! Herr! Gott! barmherzig! und gnädig!
Du Naher!
Erbarme dich meiner!

Zürnest du, Herr, weil Nacht dein Gewand ist?
Diese Nacht ist Seegen der Erde!
Du zürnest nicht, Vater!
Sie kömmt, Erfrischung auszuschütten
Ueber den stärkenden Halm!
Ueber die herzerfreuende Traube!
Vater! Du zürnest nicht!

Alles ist stille vor dir, du Naher!
Ringsum ist Alles stille!
Auch das goldne Würmchen merkt auf!
Ist es vielleicht nicht seelenlos?
Ist es unsterblich?

Ach vermöcht ich dich, Herr, wie ich dürste, zu preisen!
Immer herrlicher offenbarst du dich!
Immer dunkler wird, Herr, die Nacht um dich!
Und voller von Seegen!

Seht ihr den Zeugen des Nahen, den zückenden Blitz?
Hört ihr den Donner Jehovah?
Hört ihr ihn?
Hört ihr ihn?
Den erschütternden Donner des Herrn?

Herr! Herr! Gott! barmherzig und gnädig!
Angebetet, gepriesen
Sey dein herrlicher Name!

Und die Gewitterwinde? Sie tragen den Donner!
Wie sie rauschen! Wie sie die Wälder durchrauschen!
Und nun schweigen sie! Majestätischer
Wandeln die Wolken herauf!

Seht ihr den neuen Zeugen des Nahen,
Seht ihr den fliegenden Blitz?
Hört ihr, hoch in den Wolken, den Donner des Herrn?
Er ruft Jehovah!
Jehovah!
Jehovah!
Und der gesplitterte Wald dampft!

Aber nicht unsre Hütte!
Unser Vater gebot
Seinem Verderber
Vor unsrer Hütte vorüberzugehn!

Ach schon rauschet, schon rauschet
Himmel und Erde vom gnädigen Regen!
Nun ist, wie dürstete sie! Die Erd erquickt,
Und der Himmel der Fülle des Seegens entladen!

Siehe, nun kömmt Jehovah nicht mehr im Wetter!
Im stillen, sanften Säuseln
Kömmt Jehovah!
Und unter ihm neigt sich der Bogen des Friedens.

Messias, Beginn des ersten Gesangs

Klopstocks Hexameter (Hier 1. und 2. Zeile)
— —ˌ— ◡◡ˌ— ◡◡ˌ— ◡◡ˌ — ◡◡ˌ— ◡
— ◡◡ˌ— ◡◡ˌ— ◡◡ˌ— ◡ˌ — ◡◡ˌ— ◡

Sing‘, unsterbliche Seele, der sündigen Menschen Ersung,
Die der Messias auf Erden in seiner Menschheit vollendet,
Und durch die er Adam’s Geschlecht zu der Liebe der Gottheit,
Leidend, getödtet und verherrlichet, wieder erhöht hat.
Also geschah des Ewigen Wille. Vergebens erhub sich
Satan gegen den göttlichen Sohn; umsonst stand Juda
Gegen ihn auf: er that’s und vollbrachte die große Versöhnung.
Aber, o That, die allein der Allbarmherzige kennet,
Darf aus dunkler Ferne sich auch Dir nahen die Dichtkunst?
Weihe sie, Geist Schöpfer, vor dem ich hier still anbete,
Führe sie mir, als Deine Nachahmerin, voller Entzückung,
Voll unsterblicher Kraft, in verklärter Schönheit entgegen.